Der Verkaufsstart der „Merschl Paradeiser“ ist für uns immer der ersehnte Beginn der ersten frischen Naschprodukte. Gibt es was herrlicheres als frisches Brot mit Paradeisern und frischem Basilikum? Dazu passt ein Glas Wein oder ein gespritzter Obstsaft. Es ist der Inbegriff der Leichtigkeit des Sommers.

Merschl Gartenbau

Merschl ist ein großer Produzent von Paradeisern in Essling im 22. Bezirk in Wien. In einer Reihe von Glashäusern werden verschiedene Paradeiser produziert. Wir durften bei einer der Fahrradtouren Thomas Merschl, den Junior-Chef treffen. Bei einer Besichtigung bekamen wir eine super interessante Führung durch eines der Glashäuer. Wir gingen staunend vorbei an den Trauben von Paradeisern verschiedener Farben.

1898 startete der Familienbetrieb mit einer kleinen Gärtnerei in Kagran. Über 120 Jahre später wird das Unternehmen bereits in der 5. Generation geführt. „Wir sind kein Unternehmen, wir sind eine Familie“ steht groß auf der Webseite von Merschl Gartenbau. Denn 70 Mitarbeiter wirken hier mit, von denen 25 das ganze Jahr über beschäftigt sind.

Die Pflanzen

Die Paradeiserpflanzen wachsen in Kokossubstrat. Diese besteht aus zerkleinerten Kokosnussschalen. In sogenannten Kulturrinnen liegen die Substratballen. Die Pflanzen werden an Seilen hochgebunden. Damit die Mitarbeiter die Früchte erreichen können, werden die schnell in die Höhe wachsenden Pflanzen wöchentlich ein wenig herunter gehängt.

Die Sache mit den Bienchen und Blümchen

Einfach so wachsen die Früchte nicht heran. Denn Paradeiser im Glashaus haben wenig Wind, der bei der Bestäubung etwas mithelfen könnte. Und außerdem werden sie in der Natur von Insekten befruchtet. Im Glashaus ist es nicht anders. Jedoch hilft man hier nach.

Am effizientesten sind hier Hummeln. Sie haben einen dichten Pelz, der besonders viel Pollen von einer Blüte zur nächsten transportieren kann. Die sogenannte Vibrationsbestäubung durch die Hummel führt darum zu einem besseren Fruchtansatz als die Selbstbestäubung durch Wind oder andere Insekten. Zum Einsatz kommen Hummelkästen, die extra für diese Zwecke in großer Zahl in die Glashäuser gesetzt werden. Damit ist auch erklärt, warum es bei Merschl nicht zum Einsatz von Spritzmitteln kommt. Diese sind erstens nicht notwendig und zweitens würde es den Hummeln überhaupt nicht gefallen.

Rispenparadeiser

Das ist die Sorte an Tomaten, die hier am meisten produziert wird. Auf 4 Hektar wird sie angebaut. Verkauft wird sie (wie der Name es erraten lässt) in Rispen mit je sechs Paradeisern. Jedoch bildet die Pflanze mehr als sechs Früchte pro Rispe aus. Die Fruchtansätze werden bewusst von der Rispe entfernt. Denn das gewährleistet, dass die sechs Paradeiser gleichmäßig reifen und wachsen. Die Rispenparadeiser eigenen sich besonders für Salate, zum Einkochen und für Saucen.

Weißt du woran man erkennt, dass die Paradeiser frisch sind? An dem grün der Rispe erkennst du ihre Frische.

Rette die Paradeiser

Meist am Ende der Paradeiser Saison gibt es beim Ögreissler die „Rette die Paradeiser“ Aktion. Gemeinsam mit Familie Merschl finden wir, dass es eine Schande ist, gute Lebensmittel wegzuschmeißen. Der Überschuss an Paradeiser wird per Kiste zu 5-8 kg verkauft. Hier landen auch die Tomaten, die aufgrund ihrer Größe oder Form nicht verkaufsfähig sind.

Verkauft werden die Paradeiser hauptsächlich an die LGV Genossenschaft. Und über dieser gelangen die Tomaten in die Supermärkte Österreichs. Über Ögreissler kannst du die herrlichen Paradeiser direkt von Merschl kaufen. Und wir liefern sie dir frisch nach Hause.

Du möchtest den Betrieb mit eigenen Augen sehen und etwas mehr über die Region erfahren? Bei einer Fahrradtour kannst du einige der Produzenten von Ögreissler und ihre Produkte kennen lernen. Du kannst sie über die Ögreissler Erlebnisse buchen. Und falls nichts bei den angebotenen Touren für dich dabei ist, dann schreibe uns eine Email.